Vor 30 Jahren: Erste Hörspielfolge der "Drei ???" erscheint
Oliver Rohrbeck darf nicht altern. In seiner Rolle als Privatdetektiv Justus Jonas hat er in den
letzten dreißig Jahren gerade einmal vier Jahre zugelegt. Seit Folge 47 der Hörspiel-Serie
"Die drei ???" darf der Anfang Vierzigjährige, ebenso wie seine Detektivkollegen Peter Shaw und
Bob Andrews, als US-Bürger immerhin ein Auto fahren. "Das ist natürlich etwas komisch für mich,
einen 16-Jährigen zu spielen", gibt Rohrbeck an. "Aber im Hörspiel kann man natürlich einiges
behaupten."
Erfunden hat die "Drei ???", die auf einem Schrottplatz im fiktiven kalifornischen Ort Rocky
Beach ihr Hauptquartier haben, Anfang der sechziger Jahre der amerikanische Schriftsteller Robert
Arthur. Als dieser Alfred Hitchcock gewinnen kann, sein Konterfei für die Buchtitel zur Verfügung
zu stellen, entwickelt sich die Serie, nach Arthurs Tod 1969 von mehreren Autoren weitergeführt,
unter dem Titel "The Three Investigators" zum Bestseller. Vor allem in Deutschland warten Kinder
und Jugendliche sehnsüchtig auf den nächsten Band, in dem die drei Hobbydetektive mit flüsternden
Mumien, tanzenden Teufeln, lachenden Schatten oder grünen Geistern zu kämpfen haben. 1990 wird die
Serie in den USA eingestellt. Seitdem sind ausschließlich deutschsprachige Autoren für die Abenteuer
der "Drei ???" verantwortlich.
Am 12. Oktober 1979 erscheint mit "Die drei ??? und der Superpapagei" die erste Folge auch als
Hörspieladaption. Oliver Rohrbeck und seine Kollegen Jens Wawrczeck (Peter Shaw) und Andreas Fröhlich
(Bob Andrews) sind von Anfang an dabei. Danach erscheint zu allen deutschsprachigen Buchausgaben auch
eine Version auf Tonträger. In Gastauftritten sind Schauspieler und Autoren wie Dirk Bach, Sky Du
Mont, Harry Rowohlt oder Ilja Richter zu hören. Die Hamburger Hip-Hop-Gruppe Fettes Brot steuert für
die Folge "Im Bann des Voodoo" (1998) neben ihren Stimmen auch einen Song mit bei. Inzwischen sind
über 130 Folgen der "Drei ???" erschienen. Mehr als 37 Millionen Schallplatten, Musikkassetten und
CDs wanderten über die Ladentische. Von den gefragtesten Folgen verkaufen sich zeitweise über 600.000
Stück.
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Erfinder der "Drei ???": Mit Blick auf den Jugendbuchmarkt der Sechziger beschloss der
amerikanische Autor Robert Arthur, selbst eine Mystery-Romanreihe für junge Menschen verfassen zu
können, die die Konkurrenz in den Schatten stellen könnte. Er kontaktierte seinen persönlichen
Bekannten Alfred Hitchcock und erwarb die Lizenz, seinen Namen für die Buchreihe "Alfred Hitchcock
and the Three Investigators" verwenden zu dürfen. Ab 1962 verfasste er die ersten zehn Originalfolgen
der Krimiserie, bevor ein Autorenteam die Serie übernahm. Er starb am 2. Mai 1969.
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Ewige Jugend: Über dreißig Jahre Hörspielgeschichte wurden die Sprecher der
Hauptfiguren nie ausgetauscht. Und auch, wenn die Sprecher Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und
Andreas Fröhlich (von links), hier auf einem Foto aus dem Jahr 2002, mittlerweile deutlich älter
aussehen als die Teenager-Detektive, denen sie ihre Stimmen leihen, sind sie für viele Fans
Rockstars der Hörspielszene.
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Anders als ihre Helden, sind die Fans der "Drei ???" mit ihrer Hörspiel-Reihe mitgealtert. Etwa
zwei Drittel aller Hörer sind heute zwischen 20 und 35 Jahre alt. Ob Männer oder Frauen, spielt dabei
keine Rolle. Will man den Fansites im Internet Glauben schenken, dann firmiert die Serie nicht nur
als Einschlafhilfe bei Alltagsstress, sondern auch als Helfer bei schweren Geburten.
So soll eine Lena Justine während der Folge "Der unheimliche Drache", eine Emily bei "Die
Geisterinsel" das Licht der Welt erblickt haben. Wie gut, dass es seit 2006 auch die "Drei ??? Kids"
für kleinere Kinder als Hörspiel gibt.
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